Reisen & Recherchen
 Manchmal geht das Leben eigenartige Wege. In frühen Jahren wünscht man sich etwas, kann es aber nicht bekommen, und          vergisst es irgendwann. Und dann wird man plötzlich aus einem ganz anderen Grund wieder darauf gestoßen. So ging es           uns mit unserer letzten Reise. Als wir im Herbst einen Schauplatz für einen unserer nächsten Romane suchten, kamen           wir dabei auf den nördlichen Winter mit seinen langen Nächten. Um authentisch schreiben zu können, wollten wir            dieses Gefühl der Mittwinternacht selbst erleben und uns die Landschaft dort oben ansehen. Wir bereiteten uns             schon eine Rundreise durch Eis und Schnee mit Hotelaufenthalten vor, als wir uns plötzlich wieder an unseren              alten Traum erinnerten, die norwegische Küste mit einem Schiff der Hurtigruten zu befahren.
          Manchmal geht das Leben eigenartige Wege. In frühen Jahren wünscht man sich etwas, kann es aber nicht bekommen, und          vergisst es irgendwann. Und dann wird man plötzlich aus einem ganz anderen Grund wieder darauf gestoßen. So ging es           uns mit unserer letzten Reise. Als wir im Herbst einen Schauplatz für einen unserer nächsten Romane suchten, kamen           wir dabei auf den nördlichen Winter mit seinen langen Nächten. Um authentisch schreiben zu können, wollten wir            dieses Gefühl der Mittwinternacht selbst erleben und uns die Landschaft dort oben ansehen. Wir bereiteten uns             schon eine Rundreise durch Eis und Schnee mit Hotelaufenthalten vor, als wir uns plötzlich wieder an unseren              alten Traum erinnerten, die norwegische Küste mit einem Schiff der Hurtigruten zu befahren.
         Wir suchten nach Informationen und bekamen schnell mit, dass wir unser Zielgebiet auf keine andere Weise so          umfassend bereisen konnten wie mit dem Schiff. Die Fahrt wurde gebucht und Mitte Dezember 2009 mussten wir uns erst           einmal an den Gedanken gewöhnen, dass wir bis Bergen fliegen mussten. Immerhin hatten wir seit fast 25 Jahren kein            Flugzeug mehr betreten und eigentlich auch nicht die Absicht, es je wieder zu tun. Aber hier blieb uns nichts            anderes übrig.
                    Auf jeden Fall kamen wir gut in Bergen an, genehmigten uns am Flugplatz noch einen Kaffee und hielten dann nach dem          Bus Ausschau, der uns und noch etliche anderen Hurtigrutenfahrer zur Anlegestelle bringen sollte. Irgendwann kam           auch ein Kleinbus, dessen Fahrer beim Anblick der wartenden Menge in Panik verfiel und erst einmal heftig            telefonierend für 20 Minuten verschwand. Danach stopfte er die Hälfte der Wartenden in sein Gefährt, wobei             er jeden Reisenden mit einem größeren Koffer aussortierte, darunter auch uns. Bevor der Unmut noch stärker             werden konnte, tauchte ein zweiter Kleinbus auf, dessen Fahrer mit der Situation besser zurechtkam. Obwohl             sein Wagen nicht größer war als der seines Kollegen, schaffte er es, alle restlichen Passagiere mitsamt ihrem              Gepäck mitzunehmen. Einen Vorteil hatte die Sache jedoch. Als wir endlich auf der 'Trollfjord' eingecheckt               hatten, konnten wir gleich unsere Kabine beziehen und uns auf das Abendessen freuen.
  Allerdings waren wir nicht nur zum Vergnügen nach Norwegen gekommen, sondern um die winterliche Landschaft,                  durch die unser Schiff fuhr, zu erleben. Die nächsten Tage sahen uns daher nicht nur im Café und der                   Panorama-Lounge, sondern vor allem im stillen Kaare Espolin Johnson Room über Notizblöcken gebeugt, um                   unsere Eindrücke festzuhalten, und uns über unsere nächsten, geplanten Romane zu unterhalten. Auch in                    dieser Hinsicht wurde die Reise mit der 'Trollfjord' ein Erfolg.         Nun war diese kein Kreuzfahrtschiff, sondern hatte auch Fracht an Bord und fuhr die einzelnen Häfen nach Fahrplan         an. Dabei ergab sich immer wieder die Gelegenheit, die 'Trollfjord' zu verlassen und sich im Land umzusehen. Die          dabei erlebten Eindrücke waren für unsere weiteren Planungen sehr wertvoll und machten es uns leicht, den ins Auge           gefassten Roman zu entwickeln.
                 Allerdings waren wir nicht nur zum Vergnügen nach Norwegen gekommen, sondern um die winterliche Landschaft,                  durch die unser Schiff fuhr, zu erleben. Die nächsten Tage sahen uns daher nicht nur im Café und der                   Panorama-Lounge, sondern vor allem im stillen Kaare Espolin Johnson Room über Notizblöcken gebeugt, um                   unsere Eindrücke festzuhalten, und uns über unsere nächsten, geplanten Romane zu unterhalten. Auch in                    dieser Hinsicht wurde die Reise mit der 'Trollfjord' ein Erfolg.         Nun war diese kein Kreuzfahrtschiff, sondern hatte auch Fracht an Bord und fuhr die einzelnen Häfen nach Fahrplan         an. Dabei ergab sich immer wieder die Gelegenheit, die 'Trollfjord' zu verlassen und sich im Land umzusehen. Die          dabei erlebten Eindrücke waren für unsere weiteren Planungen sehr wertvoll und machten es uns leicht, den ins Auge           gefassten Roman zu entwickeln.
         Je weiter es nach Norden ging, umso länger dauerte die Nacht und schließlich zog zur Mittagszeit nur noch          eine graue Dämmerung auf, die die Inselwelt in ein verwunschenes Land verwandelten. Da wir auf unserer Reise           alle möglichen Wetterbedingungen erlebten, von sternenklaren Nächten bis hin zu extremen Schneestürmen, konnten           wir auch solche Erfahrungen sammeln. Vor allem die Fahrt durch die Barent-See wird uns in Erinnerung bleiben.            Für einen Seemann mag es nur ein mittlerer Seegang gewesen sein, doch wir fühlten uns ein wenig an            'Dezembersturm' erinnert. Natürlich waren wir nie wirklich in Gefahr, doch die Geräusche des Schiffes, der            heulende Wind und das Stampfen und Schaukeln zeigten uns deutlich, dass wir die äußeren Umstände des Untergangs             der 'Deutschland' sehr passend beschrieben hatten.             
  In jener Nacht hatten wir Sorge, bei einer der heftigen Schiffsbewegungen aus den schmalen Betten zu fallen,                      und als wir am Morgen den Frühstücksraum betraten, war dieser recht spärlich gefüllt. Unser                      einheimischer Kellner grinste breit und machte anzügliche Witze über die fehlenden Gäste.         Eine weitere, für uns sehr wichtige Erfahrung war die Verpflegung an Bord. Diese war reichlich, sehr norwegisch,          sprich fett und kalorienreich, und wir konnten bei den Büffets sehr unterschiedliche Sachen probieren. Elmar           musste hier mehrfach als Versuchskaninchen einspringen, denn wenn wir über dieses Land schreiben wollen, müssen            wir auch wissen, wie es dort schmeckt.
                     In jener Nacht hatten wir Sorge, bei einer der heftigen Schiffsbewegungen aus den schmalen Betten zu fallen,                      und als wir am Morgen den Frühstücksraum betraten, war dieser recht spärlich gefüllt. Unser                      einheimischer Kellner grinste breit und machte anzügliche Witze über die fehlenden Gäste.         Eine weitere, für uns sehr wichtige Erfahrung war die Verpflegung an Bord. Diese war reichlich, sehr norwegisch,          sprich fett und kalorienreich, und wir konnten bei den Büffets sehr unterschiedliche Sachen probieren. Elmar           musste hier mehrfach als Versuchskaninchen einspringen, denn wenn wir über dieses Land schreiben wollen, müssen            wir auch wissen, wie es dort schmeckt.
         Für uns war es eine interessante und lehrreiche Reise und es zwickt uns in den Fingern, diesen Roman in Angriff          zu nehmen. Vorher aber gilt es, zwei andere Manuskripte zu schreiben. Nach diesen werden wir in Gedanken wieder           die Küste Norwegens abfahren und dabei ganz andere Abenteuer erleben als die kleinen Zwischenfälle auf dieser            Reise.            
  
              Iny und Elmar Lorentz
